Wie stellst du dir dein ideales Fitnesstraining vor? Effektiv, abwechslungsreich und holistisch? Kampfsporttraining erfüllt diese Bedingungen, ähnlich wie es auch ein gutes Fitnesstraining kann. Noch effektiver wird dein Trainingsplan, wenn du Fitness-, Kraft- und Kampfsporttraining miteinander kombinierst! Ganz egal ob du etwas Abwechslung in dein Fitnesstraining bringen oder deine Fitness in deinem Kampfsport steigern möchtest: Die Kombination von Fitness und Kampfsporttraining ermöglicht unglaubliche Synergien. Jeder der schon mal Kampfsport gemacht hat, weiß wie anstrengend und fordern so eine Trainingseinheit sein kann.
Ich persönlich komme eher aus der Kampfsport-Ecke, da ich schon in meiner frühen Jungend mit Kung Fu begonnen habe und dann später zum Mixed Martials Arts wechselte. Die Basics aus dem Kampfsport, wie z.B. Körperspannung, Koordination oder die gezielte Atmung, leisten mir im Fitnesstraining auch heute noch gute Dienste. Im Folgenden möchte ich deshalb auf Kampfsporttraining als Fitness-Ergänzung und Fitnesstraining als Kampfsport-Ergänzung eingehen.
Kampfsport als Ergänzung zu deinem Fitnesstraining
Für viele ist die Anmeldung in einem Fitnessstudio mit grundlegenden Zielen verbunden: Abnehmen, Muskeln aufbauen, sich wohler fühlen aber auch um mehr Selbstbewusstsein zu erlangen. Die meisten Fitnesseinstiger befolgen dann, wenn überhaupt einen relativ simplen Trainingsplan, bei dem der Muskelaufbau bzw. der Fettabbau im Vordergrund steht. Je nach Übungsauswahl und Übungsausführung wird im Worst Case nur die Kraft oder nur die Ausdauer trainiert.
Seriöses Kampfsporttraining beansprucht dagegen Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit, Schnelligkeit, Konzentration und Koordination. Anders als bei einzelnen Fitnessübungen wie dem Bankdrücken, muss der Kampfsportler lernen, seinen Körper als eine Einheit einzusetzen. Kampfsportübungen trainieren deshalb den gesamten Körper:
- Koordinative Fähigkeiten
- Körperbeherrschung
- Gleichgewichtsschulungen
- Reaktionsvermögen
- Konzentration
- Rhythmus und Taktgefühl
- Kraft
- Schnelligkeit
- Ausdauer
Die Integration von ergänzendem Kampfsporttraining in deinen Fitness Trainingsplan wird dein Fitnesslevel auf eine neue Stufe anheben. Durch die zusätzliche Schnellkraft, Ausdauer und Körperspannung wirst du auch deine Leistung im Fitnessstudio deutlich steigern können.
Das im Kampfsport stark ausgeprägte Konditionstraining stärkt außerdem das Herz-Kreislauf-System, verbrennt viele Kalorien und trainiert deine Willenskraft. Kampfsport und vor allem auch die Kampfkunst haben nicht nur das Konditionstraining auf der Agenda.
Gerade die Kampfkunst basiert in der Regel auf spirituellen und philosophischen Werten. Die Entwicklung und Ausprägung des Charakters stehen hier ganz oben auf der Liste. Verstehe mich nicht falsch. Natürlich kann auch ein gut geplantes und vor allem auch gut ausgeführtes Fitnesstraining genau dasselbe. Die Realität in den meisten Studios sieht da leider genau anders aus. Den meisten Trainierenden fehlt da leider zum einen das Know-How und zum anderen die Anleitung in Form eines Coaches. Hier geht der Punkt deshalb an das Kampfsporttraining, da das Know-How und auch die Anleitung durch den Kampfsporttrainer gegeben sein sollte. Viele Fitnessstudios bieten deshalb auch schon sehr viele Kampfsportkurse ergänzend an.
Die durch Kampfsport geschulte Körperbeherrschung und der enorme „Fatburn-Effekt“ lassen immer mehr Fitnessanhänger in den Kampfsport schnuppern, wodurch neue „Sportarten“ wie Fitnessboxen oder Tae bo entstehen. Wer hingegen in die mehr oder weniger klassischen Kampfsportarten ausprobieren möchte, findet hier eine kurze Auflistung der Möglichkeiten:
Boxen

Bei einem Box-Work-Out steht neben der Koordination und Explosivität gerade die Kurzzeitausdauer im Fokus. Die Work Outs gleichen einem intensiven Intervall Training, egal ob Pratzentraining, am Sandsack oder als Zirkeltraining. In dieser Form wird gerade der anaerobe Stoffwechselweg beansprucht, wodurch die Fettverbrennung enorm angekurbelt wird.
Gleichzeitig förderst du durch das Boxtraining deine Schnellkraft, Reaktionsfähigkeit und Körperspannung. Boxen eignet sich auch für Anfänger, da gerade hier der Fokus auf den Elementaren Schlagbewegungen liegt.
Kick- und Thaiboxen

Das Kickboxen kombiniert die Schlagtechniken aus dem klassischen Boxen mit Fußtritten wie z. b. aus dem Karate. Wie auch bei Boxen gleicht das Training einem Intervall Training, bei dem ebenfalls unter anderem am Sandsack oder den Schlagpolstern trainiert wird.
Durch die Hinzunahme von Bein- und Ellenbogentechniken (Thai Boxen) wird hier außerdem die Beweglichkeit und vielseitig trainiert. Allein das Gesäß und die Beine machen ein Drittel unserer gesamten Muskulatur aus, weshalb das Kick- und Thaiboxen gerade für Fitnesseinsteiger deutlich anstrengender sein könnte. Schließlich wird beim Kickboxen der gesamte Körper stark gefordert.
Mixed Martial Arts (MMA)

Wie der Name schon vermuten lässt, verschmelzen beim MMA so gut wie alle Kampfsportarten zur einer. Neben den klassischen Box- und Tritttechniken im Stand, kann der Kampf auch durch Griffe und Würfe aus dem Ringen, Judo oder Sambo auf den Boden gebracht. Der initiierte Bodenkampf kann dann durch Aufgabengriffe aus dem Brazilian Jiu Jitsu oder durch Schlageinwirkungen vorzeitig gestoppt werden.
In der Vergangenheit wurde, der auf den ersten Blick brutal wirkende Sport durch ein negatives Stigma begleitet. Die Weltgrößte Organisation, die UFC hat das MMA durch ein strenges Regelwerk und viel Professionalität zu einer Weltsportart gewandelt. Mittlerweile erfährt MMA sogar in unserem Land immer größter Beliebtheit und das auch zur Recht.
MMA ist nicht nur ein sehr effektiver Kampfsport, auch das Training kann durch die Intensität und Vielseitig überzeugen. Die Kombination aus Boxen, Tritten und Bodenkampf beanspruchen den gesamten Bewegungsapparat. Ergänzend dazu erfolgt das Konditionstraining in der Regel mit Functional Fitness Elementen, wie z. B. Kettlebells oder auch Medizinbällen.
Mixed Martial Arts dürfte wohl der ultimative Boost für deine Fitness sein!
Equipment

Wer nicht gleich eine Mitgliedschaft im nächsten Kampfsportverein abschließen möchte, kann sich trotzdem vieler Elemente aus dem Kampfsporttraining bedienen. Mit dem passenden Equipment, welches du hier kaufen kannst, lässt sich dein Training im Fitnessstudio ganz leicht ergänzen. Auch die Basics wie das Seilchenspringen oder das Training am Sandsack werden dein Training auf positive weise beeinflussen.
Fitnesstraining als Ergänzung zu deinem Kampfsport
Wir haben jetzt gesehen, dass ein ergänzendes Kampfsporttraining deine Fitness verbessern kann. Solltest du aber ohnehin ein Kampfsportler sein, möchte ich dir noch abschließend erklären, wieso ein gezieltes Kraft- und Fitnesstraining deine Leistung im Kampfsport verbessern kann.
Im Kampfsport hängt deine Leistungsfähigkeit von diversen Faktoren ab, unter anderem aber von deiner Kraft, deiner Ausdauer und Schnelligkeit. Während man noch früher zwischen Maximalkraft, Schnellkraft und Kraftausdauer gesprochen hat, definiert die Sportwissenschaft heute die Maximalkraft als Grundlage aller Krafteigenschaften. Damit deine Schläge, Tritte und Würfe also explosiv und kraftvoll ausgeführt werden können, solltest du an deiner Maximalkraft arbeiten. Wahrscheinlich hat (oder hatte) nun jeder Kampfsportler einen Trainer, der dann behauptet, dass übermäßiges Krafttraining den Kampfsportler unbeweglich und langsam macht. Das trifft tatsächlich aber nur zu, wenn wie oben beschrieben, die Übungsauswahl und Übungsausführung nicht sorgsam geplant und ausgeführt wird.
Mit anderen Worten: Wenn dein Trainingsplan nur aus Bankdrücken und Bizepscurls besteht und du die Übungen nur über den halben Bewegungsumfang ausführst, besteht tatsächlich die Gefahr, dass dein Muskel verkürzt und du zu plump wirst. Ein guter, ergänzender Fitnesstrainingsplan sollte immer den gesamten Bewegungsapparat trainieren, während die Übungen immer über den ganzen Bewegungsumfang trainiert werden sollen. Kniebeugen sollten zum Beispiel immer auf deinem Trainingsplan stehen und dein Po sollte bei den Übungen möglichst weit runtergebracht werden. Wer eine tiefe Kniebeuge (ass to the ground) hinbekommt, hat auch keine Probleme mit der Beweglichkeit!
Eine ideale Ergänzung in Sachen Fitnesstraining, ist wohl für so gut wie jeden Kampfsportler das sogenannte Functional Fitness. Dieses „funktionelle Training“ sorgt dafür, dass du sowohl an deiner Kraft als auch an deiner Ausdauer arbeitest. Ein wichtiger Vorteil zum herkömmlichen Fitnesstraining sind die Bewegungsabläufe die den ganzen Körper als Einheit ansprechen, anders als die beliebten Isolationsübungen aus der Muckibude.
Wenn du mehr zu diesem Thema lesen möchtest, schau doch gerne mal in diesem Beitrag vorbei!